Unterwegs in Zürich
In Zürich gibt es verschiedene sehr gute Möglichkeiten sich ausserhalb des Schulzimmers mit dem Thema «postkoloniale Schweiz» auseinanderzusetzen.
MUSEEN UND AKTUELLE AUSSTELLUNGEN IN ZÜRICH
Landesmuseum
Allgemeine Ausstellung zur Schweizer Geschichte. Bei einem Rundgang durch diese Ausstellung kann man u.a. mit den Schüler:innen darüber diskutieren, was und wer in der Ausstellung gezeigt wird und was nicht.
Villa Patumbah
Eine Villa und ihre kolonialen Wurzeln: Die Kabinettausstellung nimmt die Vorgeschichte der extravaganten Villa Patumbah unter die Lupe und thematisiert die kolonialen Verflechtungen des Bauherrn Carl F. Grob in Südostasien. Sie zeigt wesentliche Teile der Sonderausstellung «Patumbah liegt auf Sumatra» (2020/2021) in konzentrierter Form.
Workshops und Führungen zum Gebäude, seinem Erbauer und dem Zusammenhang mit dem niederländischen Kolonialismus.
Rietbergmuseum
Aktuelle Ausstellung: Im Dialog mit Benin. Kunst, Kolonialismus und Restitution. 24.8.24 – 16.2.25
«Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte, Gegenwart und Zukunft von Sammlungen aus kolonialem Kontext. Erstmals wird die Kunstgeschichte Benins auch historisch und kulturvergleichend eingeordnet. Das Museum Rietberg arbeitet dabei mit Partner*innen aus Nigeria und der Diaspora in der Schweiz zusammen. Dieser kollaborative Ansatz umfasst sowohl die Erforschung der Objekte, mit ihren Provenienzen, als auch das Kuratieren der Ausstellung. Die Herausforderung ist, wie wir – in der Schweiz und in Nigeria – mit Fragen von kolonialem Unrecht und Restitution, Wissensarchiv und Identität sowie Erinnerung und Heilung umgehen.»
Veranstaltung im Rahmen des Theaterspektakels: Zora Snake, L’Opéra du Villageois, Yaoundé, Performance. Befreiungs-Ritual. Raubkunst in europäischen Museen Link
Workshops und Führungen zur Sammlung und zu Sonderausstellungen, z.B. zum Thema Islam oder Buddhismus.
Völkerkundemuseum Uni Zürich
Benin verpflichtet. Wie mit geraubten Königsschätzen umgehen? 24.8.24
«Im Jahr 1897 attackierten britische Truppen das Königtum Benin im heutigen Nigeria. Sie entmachteten den König, brannten die Hauptstadt nieder und plünderten tausende königliche Objekte aus dem Palast. In Europa wurden die Artefakte als «Benin Bronzen» dem Kunstmarkt zugeführt. So gelangten Benin Objekte 1940 auch in die Sammlung des Völkerkundemuseums. Heute sind diese Objekte für uns Anlass, mit nigerianischen Gemeinschaften in neue Beziehung zu treten, ihnen den Zugang zu ihrem kulturellen Erbe zu ermöglichen und ihre Eigentumsansprüche anzuerkennen. Die Ausstellung, die sich auf Recherchen der Benin Initiative Schweiz stützt, wurde gemeinsam mit nigerianischen Expert:innen aus Benin-Stadt und Diaspora-Gruppen in Zürich erarbeitet.» Link

Rietbergmuseum Ausstellung Provenienz, Foto: Ashkira Darman
ETH
Ausstellung «Koloniale Spuren – Sammlungen im Kontext», 30.8. 24 – 13.7.25
«Die naturhistorischen Sammlungen der ETH Zürich beherbergen Zehntausende von Objekten aus ehemaligen Überseekolonien – eine reiche Vielfalt an Gesteinen und Mineralien, Insekten, Tier- und Pflanzenpräparaten. In der weltweiten Diskussion um koloniale Kunst- und Kultgegenstände spielen solche Objekte eine untergeordnete Rolle. Die neue Ausstellung im extract der ETH-Bibliothek stellt sie nun aber gezielt ins Zentrum, fragt nach deren Vergangenheit und beleuchtet den Zusammenhang zwischen Naturwissenschaft und Kolonialismus. »
Kunsthaus Zürich
Eine Zukunft für die Vergangenheit: Sammlung Bührle: Kunst, Kontext, Krieg und Konflikt
Luma Westbau
Bouchra Khalili: A Trilogy: The Tempest Society, The Circle, and The Public Storyteller, 08.02.2025 – 18.05.2025
Bouchra Khalili (geb. 1975) ist eine französisch-marokkanische Künstlerin, deren multidisziplinäre Praxis kollaborative Erzählstrategien mit Mitgliedern von Gemeinschaften entwickelt, die von der staatsbürgerlichen Zugehörigkeit ausgeschlossen sind. Indem sie die Traditionen der postkolonialen Avantgarden und konzeptueller Kunstpraktiken verbindet, entwirft Khalili poetische Hypothesen für neue Vorstellungen von Gemeinschaft.
STADTRUNDGÄNGE IN ZÜRICH
Stadtrundgang: zh-kolonial
Seit 2021 ist auch zh-kolonial online. Dabei handelt es sich um einen «Stadtrundgang durch Zürichs koloniale Vergangenheit». Auf der Webseite von zh-kolonial sind auf einer Karte 17 Stationen eingezeichnet. Zu jeder Station ist ein kurzer Text aufgeschaltet, bei den meisten Stationen kann man sich den Text auch anhören. Die Lehrperson kann sich nun frei eine Anzahl Stationen zusammenstellen, die sie mit der Klasse besuchen kann. Dort kann man den Text hören oder lesen und anschliessend gemeinsam darüber diskutieren. Link
Stadtrundgänge zh-kolonial von der Anny Klawa-Morf-Stiftung Link
Bericht über den Stadtrundgang zh-kolonial auf srf, Schweiz aktuell vom 21.9.2021

Karte mit Stationen von zh-kolonial
Stadtrundgang von decolonize-zurich: remapping Zurich
Einleitend steht auf der Webseite von «remapping Zurich»: «The project “Remapping Zurich” offers an alternative guide for Zurich. This digital platform proposes a decolonial memory culture of the city, enabling people to engage with different layers of (neo)colonialism, racism as well as with actions of resistance to various oppressive structures and possible practices of decoloniality.»
Unterwegs in Aarau
Aargauer Kunsthaus
«Modell Neutralität», 1.2. – 11.5.25
Dem Modell Neutralität auf der Spur beleuchten 14 Kunstschaffende mit ihren Werken den politischen und völkerrechtlichen Grundsatz. Schnell wird klar: Das Verständnis von Neutralität in der Schweiz ist so vielfältig wie unsere Gesellschaft selbst. Umso mehr brauchen wir die Kunst, um die Komplexität des Lebens sichtbar zu machen.
Vom Schlachtfeld der Helvetier über die Verhandlung des Lausanner Vertrags bis zum Weltwirtschaftsforum in Davos hält uns die Ausstellung einen Spiegel vor, in dem wir das Selbstbild der neutralen Schweiz eingehend betrachten können. Das Aargauer Kunsthaus trägt zur Diskussion über unser Zusammenleben bei und bietet verschiedene Perspektiven auf unseren Platz in der Welt.
Ishita Chakraborty, 24.5. – 24.8.
Ishita Chakraborty (*1989) ist Preisträgerin des Manor Kunstpreises Aarau 2024, der alle zwei Jahre zur Förderung junger Schweizer Kunst vergeben wird. In ihrem künstlerischen Schaffen setzt sich Chakraborty mit Vertreibung, kolonialen Traumata und Identitätspolitik auseinander. Sie untersucht, wie Menschen, die oft ausgegrenzt oder benachteiligt werden, gegen Ungerechtigkeit kämpfen und darüber sprechen.
Ihre Arbeit umfasst verschiedene Medien, von Installationen über Wandmalereien bis hin zu Sound und Poesie. In ihren neusten Werken untersucht Chakraborty, wie wir die Welt bewohnbar machen, obwohl sie unter den Folgen von Übernutzung, Rassendiskriminierung und Klimakrise leidet.
Unterwegs in Bern
Stadtrundgänge in Bern
Stadtrundgang von Cooperaxion in Bern
Auf der Webseite der Stiftung Cooperaxion findet man den Stadtrundgang Bern-kolonial.ch. Dieser Stadtrundgang ist in der Schweiz eine Pionierarbeit.
Auf der Einstiegsseite steht Folgendes:
«Worum geht es auf bern-kolonial.ch? Hintergründe und Wurzeln sichtbar machen. Bern hat wie andere Schweizer Städte eine koloniale Vergangenheit, die sich an verschiedenen Orten bis heute fortsetzt. Der Online-Stadtplan versucht eine Art Bestandesaufnahme von sichtbaren und unsichtbaren kolonialen Spuren in Bern vorzunehmen.»
«Was haben Geranien mit Kolonialismus zu tun?
Wer klaute den Ekeko-Gott in Bolivien?
Wie können Schönheitsideale rassistisch sein?
Der Berner Online-Stadtplan von Cooperaxion beantwortet solche Fragen. Er blickt hinter Fassaden und zeigt vielfältige Spuren kolonialer Verstrickungen und rassistischer Hintergründe. Dieses so genannte «City-Mapping» betrachtet die Bundesstadt aus neuer Perspektive und erzählt verdrängte Geschichte(n). Denn das koloniale Erbe der Schweiz wirkt bis heute. Diese Webseite macht dies sichtbar.»
Cooperaxion bietet Stadtführungen in Bern, Neuenburg, Freiburg und Thun an.
Ganz allgemein findet man auf der Seite von Cooperaxion eine Fülle an Informationen zum Thema «Postkoloniale Schweiz».

Ausschnitt aus dem Plan des Stadtrundgangs bern-kolonial.ch
Ausstellungen in Berner Museen
Bernisches Historisches Museum
Widerstände. Vom Umgang mit Rassismus in Bern. Die Ausstellung des Vereins «Das Wandbild muss weg!» 25.4.2024–1.6.2025

Ausstellung: Widerstände. Vom Umgang mit Rassismus in Bern. BHM 2024, Foto: Ashkira Darman
«Das Museum übernimmt das historische Wandbild im Frühling 2024 und schafft Raum für die gesellschaftlich geforderte Debatte. Im Rahmen eines Gastkuratoriums gestaltet der Verein eine Ausstellung dazu. Diese widerspiegelt die vielstimmige Diskussion rund um das Wandbild und den Umgang damit. Zudem werden beständige koloniale Muster und struktureller Rassismus im Jetzt verortet. Die Ausstellung bietet Denkanstösse für den öffentlichen Diskurs, wie wir als Gesellschaft mit diesem Kulturerbe aus der Kolonialzeit umgehen möchten.»
Fokus Koloniale Verflechtungen und Rassismus
Spuren kolonialer Provenienz war ein Projekt (2021-22) zur Erforschung der ethnografische Sammlungsprovenienzen am Bernischen Historischen Museum. Der Bericht mit einzelnen Beispielen ist auf der Webseite des Museums einsehbar. Link
Unterwegs in Basel
Ausstellung in Basler Museen
Museum der Kulturen
Benin, Nigeria, 5.2. – 7.5.
Im MKB befinden sich 21 Werke aus dem Königreich Benin. 15 Werke gelangten nach dem britischen Militärschlag von 1897 ins Museum. Wie geht das Museum mit diesem Bestand um? Wie verändert sich der Umgang mit Sammlungen durch Zusammenarbeit mit Herkunftsgemeinschaften? Wir laden Sie ein, mit uns über die Geschichte, die Bedeutung und die Zukunft der Werke zu sprechen. Link
Alles lebt: mehr als menschliche Welten. Dauerausstellung ab 8. September 2023
«Wie wäre es, wenn wir Berge, Flüsse, Tiere und Pflanzen als gleichberechtigte Wesen anerkennen? Würden wir Menschen mit der Erde und ihren Bewohner*innen anders umgehen? Die Ausstellung zeigt anhand von Beispielen aus anderen Regionen, dass es ein alternatives Miteinander gibt – und eine Zukunft.»
«Bäume sind für die Kamilaroi in Australien mehr als nur Bäume. Sie sind Vorfahren und werden als Familienmitglieder behandelt. Sie tragen viel Wissen in sich, das von ihren Nachkommen abgeholt wird. Ein Teil eines solchen Baums kam 1940 via ein australisches Museum in die MKB-Sammlung. Er war mit vielen anderen «entfernt» worden. Im Dezember 2022 nahmen Vertreter der Kamilaroi eine Zeremonie vor, mit der sie den Baum wieder mit der Gemeinschaft verbanden.»
Kunstmuseum Basel
Stadtrundgänge in Basel
Stadtrundgänge im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausststellung «Deal with it», August – Dezember 2023. Link
Stadtrundgang Afrika in Basel vom Zentrum für Afrikastudien
Seit 2008 bietet das Zentrum für Afrikastudien Stadtführungen an (Auf Anfrage). Das Ziel ist die vielfältigen Verflechtungen zwischen der Schweiz und Afrika an den entsprechenden Orten aufzuzeigen. Zu diesem Stadtrundgang gibt es eine 32-seitige Broschüre. Sehr interessant ist z.B. der Hinweis darauf, dass bis anhin die wichtige Rolle, die afrikanische Frauen in transnationalen Netzwerken des 19. Jahrhunderts gespielt haben, nicht beachtet wurde. (Stadtsafari – Afrika in Basel, S. 18).
Audiowalk Gross- und Kleinbasel von Basel kolonial
«Der erste Teil des Stadtrundgangs von «Basel Kolonial» suchte in der Grossbasler Altstadt nach historischen, globalen Verbindungen der alten Basler Familien, der Basler Mission und der Universität mit dem kolonialen Handel und Denken.» Link
«Der zweite Teil des Stadtrundgangs führte in die Vergangenheit und Gegenwart der Basler Chemie- und Pharmaindustrie und deren Rolle in den globalen Wirtschaftskreisläufen, aber auch zu der Frage, wie diese Verstrickungen mit Migrationsbewegungen und -politik zusammenhängen.» Link
Unterwegs in Genf
Ausstellung in Genfer Museen
Musée d’ethnographie de Genève
Exposition permanente: Les archives de la diversité humaine
Renouvellement de l’exposition: Le nouveau parcours de l’exposition reflète le travail en cours sur la recherche de provenance et la décolonisation des pratiques muséales et ethnologiques.
Denkmäler und rassistisches und koloniales Erbe im öffentlichen Raum von Genf
2022 wurde von Mohamed Mahmoud Mohamedou und Davide Rodogno eine Studie zum Thema «Denkmäler, rassistisches und koloniales Erbe im öffentlichen Raum von Genf» veröffentlicht.
Die Studie ist auf der Webseite der Stadt Genf aufgeschaltet:
Mohamed Mahmoud Mohamedou et Davide Rodogno. Temps, espaces et histoires Monuments et héritage raciste et colonial dans l’espace public genevois : état des lieux historique. 2022. Link
Interview mit den beiden Verfassern zum Thema: Link
Unterwegs in St. Gallen
Stadtrundgänge und -führungen in St. Gallen
Führungen des Historikers Hans Fässler (link)
Auf der Webseite von Cooperaxion steht: «Der Historiker Hans Fässler beschäftigt sich in Veranstaltungen, Publikationen und Diskussionen regelmässig mit der Rolle der Schweiz im Sklavenhandel. Seine Stadtführung «Auf den Spuren von Rassismus» zeigt anhand der Geschichte von Häusern, Denkmälern, Strassennamen und Fassaden in der St. Galler Altstadt kaum bekannte Verbindungen etwa zu Kolonialrassismus und Antisemitismus und wirft Fragen auf.»
«Im Westen viel Neues»: Zwei Stunden zu Fuss auf (post)kolonialen Spuren im Otmar-, Vonwil-, Lachen- und Leonhardsquartier.
«Auf den Spuren von Rassismus»: Führung durch die St.Galler Altstadt.
Broschüren zu diesem Stadtrundgang (Informationen zu einzelnen Stationen) auf der Webseite von Hans Fässler, l’ouverture: Broschüre 1 und Broschüre 2.
«Von <Rassenkampf> und Klassenkampf: rund um St.Georgen»
Literatur und Links:
Das Vermächtnis des Hans Fässler, Carlos Hanimann, Republik Juni 21. link
l’ouverture.ch: Webseite von Hans Fässler: (Post)Kolonialismus – (Anti)Rassismus – Reparation(en)
Ausstellungen in St. Galler Museen
Kulturmuseum
Die Welt ins Museum. Vom Handeln, Sammeln und Entdecken, 8. November 2025 – 5. Juli 2026
Die Hauptausstellung 2025 taucht ein in die Entstehungsgeschichte der ethnologischen Sammlung und erzählt vom globalen Netzwerk der Stadt St. Gallen. Im Zentrum steht die 1878 gegründete Ostschweizerische Geographisch-Commercielle Gesellschaft. Eng verwoben mit der Textilindustrie, suchte die Gesellschaft nach neuen Absatzmärkten in Übersee und verband ihre wirtschaftlichen Interessen mit einer umfassenden wissenschafts- und gesellschaftsorientierten Sammlungstätigkeit. Sie trug zur Gründung des 1921 eröffneten Kulturmuseums bei. Die Ausstellung ist erster Meilenstein in der Neugestaltung der Ethnologie des Kulturmuseums.
Kunstmuseum, Lokremise
Atiéna R. Kilfa, 8. Februar – 6. Juli 2025
Atiéna R. Kilfa (geboren 1990 in Paris, lebt und arbeitet in Berlin) beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit filmischen Archetypen und der komplizierten Konstruktion von Bildern im Film – ein Apparat, den sie zu enträtseln sucht. Durch den Einsatz von Video, Fotografie, Skulptur und Installation reflektiert ihr Werk verschiedene Traditionen und Techniken der Produktion und Postproduktion. Es lädt uns dazu ein, darüber nachzudenken, wie Bilder Zeugnis von Zeit und Ideologien ablegen, deren Geschichte wir weiterhin bewohnen. Bei dieser Ausstellung – Kilfas erster in der Schweiz – wird eine neue, grossformatige Arbeit zu sehen sein, die die Künstlerin speziell für die Lokremise, den Ausstellungsort mit industrieller Vergangenheit des Kunstmuseum St.Gallen, schaffen wird.
Unterwegs in Winterthur
Stadtrundgänge
Stadtrundgang zum Thema Winterthur und Kolonialismus
Der Verein Kehrseite bietet einen Stadtrundgang «Dunkle Geschäfte» an. Auf der Webseite steht:
«Winterthur als Kolonialmacht? Kaum. Doch die Verstrickungen der Eulachstadt in den weltweiten Sklaven- und Kolonialhandel sind vielfältig: Kaufleute handelten mit Baumwolle und Textilien. Später legten sie mit ihrem Kapital den Grundstein für Industrie, Museen und Banken. Die Winterthurerinnen und Winterthurer genossen Kolonialwaren und besuchten Völkerschauen. Der Rundgang führt zu Schauplätzen und Überresten eines vergessenen Kapitels unserer Geschichte.» link
Spezialführung: «Rassismus in Winterthur – Geschichte und Gegenwart» Link
An vier Stationen beleuchten wir verschiedene Formen von Rassismus anhand historischer Phänomene unserer Stadt. Unter Einbezug von externen Spezialist:innen und von Rassismus betroffenen Personen wird eine Brücke zur Gegenwart geschlagen. Damit soll aufgezeigt werden, wie Rassismus heute weiterexistiert, was das für Betroffene heisst und welche Formen des Engagements praktiziert werden. Mit dieser neu erarbeiteten Stadtführung möchten wir das öffentliche Bewusstsein für die Thematik schärfen und einen Beitrag zur Sensibilisierung und Bekämpfung von Rassismus leisten.
Ausstellungen
Fotomuseum Winterthur
Poulomi Basu – Phantasmagorie, 25.10.2025 – 15.02.2026
Die indische Künstlerin Poulomi Basu (*1983) verwebt dokumentarische Aufnahmen und inszenierte Szenen vor fantastischen Kulissen zu multimedialen, oft raumfüllenden Installationen…. Das Fotomuseum Winterthur realisiert die erste umfassende museale Einzelausstellung mit der Künstlerin und zeigt eine Auswahl ihrer Werke. In deren Mittelpunkt stehen Geschichten von Frauen, die wie sie aus dem Globalen Süden stammen und an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. In Sisters of the Moon,einer ihrer jüngsten Arbeiten, thematisiert die Künstlerin beispielsweise die Auswirkungen von Wasser- und Ressourcenknappheit auf Frauen in Form von fiktionalisierten Selbstporträts vor dystopischen Landschaften. Sie verweist damit zugleich auf die enge Verflechtung ökologischer und feministischer Fragestellungen. Indem sie sich selbst als Protagonistin vor der Kamera inszeniert, solidarisiert sich die Künstlerin mit denjenigen Frauen, die ihr bislang in ihren Werken Einblick in ihr Leben gewährt haben. Link
Museum Schaffen
Reality Check! Arbeit, Migration, Geschichte(n) – ‹Swiss Made› ist ohne die Arbeit von Migrant*innen undenkbar. Ihre Geschichten sind Schweizer Geschichte. Bis 27.7.25.